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Brief an Mama und Papa (aus Sicht des Kindes)

Liebe Mama, lieber Papa,

nun ist es soweit und ich darf in die Großtagespflegestelle gehen. Schließlich bin ich schon ganz schön groß und gespannt auf neue Herausforderungen. Ich kann schon so vieles alleine und freue mich sehr, mit anderen Kindern zu lachen, zu spielen und die Welt zu entdecken.

Das wird eine aufregende und spannende Zeit für uns.

Wie wird es wohl sein ohne Euch?

Natürlich verunsichert mich das auch und ich muss mich zunächst mit allem vertraut machen. Finde ich schnell Freunde, wie sieht es in der Großtagespflege aus und sind alle lieb zu mir?

Brief-Mädchen

Damit mir das schnell gelingt, brauche ich Zeit. Bitte helft mir dabei, denn Eure Hilfe gibt mir Vertrauen und Sicherheit.

An meinem ersten Tag begleitet einer von Euch mich in die Kindertagespflege.

Wir bleiben dort nicht so lange, etwa eine Stunde sollte reichen.

Vielleicht traue ich mich noch nicht, mir das viele Spielzeug anzuschauen und möchte lieber ganz nah bei Dir sein. Dann dränge mich bitte nicht, auch wenn ich eigentlich doch sehr neugierig bin. Gib mir die Zeit, Du wirst sehen, ich werde das schaffen!

Ich glaube für heute ist es erstmal genug, lass uns nach dem Spielen nach Hause gehen. Morgen ist ja auch noch ein Tag!

Mit den Tagesmüttern wirst Du gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht.

Vielleicht bin ich an unserem vierten Besuchstag schon bereit, mich kurz von Dir zu trennen. Klappt das noch nicht, ist das auch nicht schlimm und wir kommen die nächsten Male wieder gemeinsam zum Spielen mit Daniela und Inga und den anderen Kindern, bis ich mich richtig gut in der Gruppe auskenne.

Wenn es soweit ist, sage mir „Tschüss, ich komme gleich wieder!“ und gib mir einen Abschiedskuss. Nun verlasse den Raum und halte Dich in der Nähe auf. Es kann nämlich sein, dass ich ganz traurig bin und mich nicht von Dir trennen möchte.

Jetzt brauche ich Trost von den Tagesmüttern und den anderen Kindern. Schon nach maximal 30 Minuten kommst Du wieder und wir verabschieden uns von allen und gehen gleich nach Hause. Für mich sind ein und dieselben Abläufe sehr wichtig, damit ich lerne: Du gehst und kommst aber immer wieder zu mir zurück!

HURRA, wir haben es geschafft!

Verabschiede Dich an der Tür von mir und gehe, auch wenn es dir sicher gar nicht leicht fällt. Auch bei mir könnten ein paar dicke Tränen kullern, das ist ganz normal!

Deshalb ist es ganz wichtig, dass Du immer erreichbar bist. Meine Tagesmutter wird Dir beim Abholen berichten, wie mein Tag in der Gruppe war.

Weil das für Euch auch alles neu ist, gibt es hier noch ein paar Tipps:

  • In meiner Eingewöhnungszeit sollte es nicht noch mehr Veränderungen in der Familie geben! Warum? So viel Neues ist zu anstrengend für mich!
  • Ihr solltet mir einen vertrauten Gegenstand mitgeben (Schmusetuch, Kuscheltier, Erinner-Mich-Buch von Zuhause, Flasche) dieser sollte mein ständiger Begleiter sein. Warum? Ich fühle mich dann nicht so alleine!
  • Montags fällt es mir besonders schwer. Warum? Weil es mir nach dem Wochenende mit Euch nicht so leichtfällt, mich in der Gruppe zurechtzufinden!
  • Wenn es mir einmal nicht so gut geht, lass es meine Tagesmütter wissen! Warum? Sie können mich dann besser verstehen, wenn ich traurig oder unzufrieden bin.